Hallo Zusammen,
am Mittwochabend hat Sandra wieder angefangen ihren Rucksack und meine Tasche zu packen. Sie meinte, wir trainieren wieder in den Bergen. Damit sie mich auch wirklich nicht vergisst und weil ich mich so gefreut habe, habe ich die Nacht dann neben ihrem Rucksack verbracht.
Donnerstagmorgen um 04:30 Uhr haben Sascha und Sandra angefangen das Auto zu laden. Irgendwie wollten sie mich nicht als erstes einladen, also habe ich mich mal demonstrativ zu dem Gepäck gesetzt, damit sie mich auch ja nicht vergessen. Mein Plan ging auf und schon waren wir auf dem Weg nach Garmisch.
Gegen 9 Uhr kamen wir auf dem Parkplatz unterhalb der Zugspitze an, der zu unserer Überraschung menschenleer war. So kennt man das normalerweise gar nicht... aber umso besser für uns, wenn nicht so viele Menschen unterwegs sind. Die Sonne hat gelacht, der Himmel war blau und die Bedingungen einfach genial.
Als Sandra mir dann meine Bergschuhe angezogen hat, da wusste ich, diesmal gehen wir ganz hoch hinaus. Ach, was hab ich mich gefreut! Vor lauter Freude war ich total außer Rand und Band. Sascha hat uns das erste Stück, soweit es ihm möglich war auch noch mit dem Bike begleitet. Das war für mich natürlich das Highlight!
Ich bin vor lauter Übermut in ein Matschloch gesprungen... aber irgendwie war mir nicht ganz klar, wie tief das war und Sandra musste mich dann retten. Nachdem wir beide dann voller Matsch waren, konnte das Abenteuer richtig beginnen.
Am Trailaufstieg zur Alpspitze haben sich unsere Wege dann getrennt. Sascha ist mit dem Bike den Normalweg nach oben und wir den steilen Trail. 1000 Höhenmeter auf ca. 10 Kilometer. Einfach genial. Es ging über Stock und Stein und auch den ein oder anderen Baumstamm mussten wir überklettern. Auf ca. 1800hm, unterhalb des Kreuzeckhauses wollten war es dann auch endlich mal angenehm kühl.
Da wir vor Sascha oben waren, haben wir direkt den Aufstieg zum höchsten Punkt des Tages in Angriff genommen. Und da war er endlich: Der langersehnte Schnee. Und ihr dachtet das letzte Mal hatten wir viel Schnee? Nee, dort unterhalb der Alpspitze, da wartete das Paradies auf mich.
Und dann glaubt ihr nicht, was passiert ist. Während ich da da so fröhlich durch den hohen Schnee getollt bin, immer dem Gipfelkreuz entgegen, hat mich doch echt die Alpspitznordwand angebellt! Wirklich! Ich dachte, ich hör nicht richtig. Also habe ich mutig zurück gebellt, von so was lass ich mich ja nicht einschüchtern. Da bellt die Wand wieder... das Spiel habe ich noch ein paar Mal gespielt. Ich habe auch partout nicht verstanden, warum Sandra gar nicht mehr aufgehört hat zu lachen. Ich hatte hier ein ernst zunehmendes Problem. Sie meinte dann: "Picasso, das nennt sich Echo. Komm weiter." Naja, so ganz glaube ich ihr das bis heute noch nicht. Da war bestimmt ein anderer gefährlicher Hund, der sich in der Nordwand versteckt hat...
Oben am Gipfelkreuz angekommen, haben wir dann noch ein nettes Pärchen gefragt, ob sie ein Foto von uns machen, bevor es bergab ging.
Die geplante Route sollte über die Nordseite zurück zum Kreuzeckhaus gehen. Nach ein paar Tiefenmetern kamen wir auf ein recht großes Schneefeld. Ich fand das ja toll. Voller Übermut bin ich voraus geeilt, während Sandra mir folgte. Irgendwie bin ich wohl etwas leichter als sie. Denn da wo ich noch auf dem Schnee stand, ist sie hüfttief eingesunken. Eine Besserung war nicht in Sicht... daher entschied Sandra wir gehen zurück und laufen den Aufstiegsweg zurück.
Im Nachhinein war das auch eine gute Entscheidung. Denn kurze Zeit später ging direkt vor uns eine Lawine von der Alpspitze ab. Das war ein Getöse. Wir waren zum Glück weit genug weg, aber das hat sogar mich beeindruckt. Ein paar Meter weiter folgte dann die zweite. Ich glaube, das war der Punkt an dem wir beide entschieden: "Wir hatten genug Spaß im Schnee. Das Tal ruft."
Nach einem rasanten Downhill waren wir wieder am Kreuzeckhaus angekommen, wo bereits Sascha auf uns gewartet hat. Den restlichen Weg haben wir dann gemeinsam gemacht. Erst ging es mit viel Tempo über den Jägersteig bis hinunter zur alten Rodelbahn.
Danach wartete eine tolle Abkühlung am Reissersee auf uns. Und von dort aus ging es dann immer bergab bis hinunter nach Garmisch.
Am Ende lagen 30 Kilometer und fast 2000 Höhenmeter hinter uns und wir hatten jede Menge Spaß.
Wenn ich mir meine Schuhe so ansehe, bin ich echt froh, dass Sandra mir immer Schutzschuhe anzieht. Sonst hätte ich so viele Löcher in den Pfoten, wie nun in meinen Schuhen sind. Da zieh ich lieber die orangenen Treter an. Auch wenn Sandra die Farbe nicht so mag... sie meint, das passt nicht zum restliche Outfit.
Hier noch ein Video zu unserem Trainingstag: https://www.relive.cc/view/v8qkjzjW3K6
Am Freitagmorgen haben Sandra und ich den Tag mit einem schönen Sonnenaufgangsläufchen gestartet. Wir haben uns eine Strecke mit 11 Kilometern und 800 Höhenmetern rausgesucht und ein Gipfelkreuz sprang auch für mich raus. Leider mussten wir auch eine ziemlich große Almwiese mit vielen großen Kühen durchqueeren. Nein, die schüchtern mich nicht ein, ich bin nur lieber hinter Frauchen gelaufen, damit sie sich nicht vor mir erschrecken. Ich hab doch keine Angst vor Kühen...
Auf dem Downhill haben wir dann noch unseren Einstieg zum Trail verpasst... also wieder hoch und in den richtigen Trail rein. Irgendwie ging unser Ausflug viel zu schnell vorbei.
Samstags war Ruhetag. Dafür waren wir heute ganz spontan mit Pia im Bienwald unterwegs. Schöne 27 Kilometer immer am Wasser entlang ohne Höhenmeter. Ich habe mich so gefreut, endlich mal wieder Pia zu sehen. Ist ja echt schon ein bisschen her seit unserem letzten gemeinsamen Training.
Pia hatte dann auch eine ganz tolle Fotoidee: Ich auf einem Strohballen! Das hat Spaß gemacht!
Jetzt überlegen wir uns ein neues Ziel für das nächsten Alpintraining in zwei Wochen! Da fällt uns bestimmt noch was ein!
Und zur Zugspitze kommen wir bald wieder! Denn sobald der Schnee weniger ist, wartet der Aufstieg über Gatterl auf uns. Sandra will ja unbedingt wissen, wie schnell wir da hoch und runter kommen...
Bis Bald!
Euer Picasso
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